So ein Hundeleben ist voller Abenteuer und Entdeckungsfreude. Doch manchmal kann aus Spaß bitterer Ernst werden und sich unser vierbeiniger Freund plötzlich in Not befinden! Die Ursachen für einen Notfall reichen von Bisswunden, Hitzschlag über Unfälle in unwegsamem Gelände bis hin zu Vergiftungen. Dass so etwas im Hundealltag immer wieder vorkommen kann, habe ich in meinen bisherigen 12 Jahren als Hundemama schon das ein oder andere Mal schmerzlich erfahren müssen. Und auch wenn man als Frauchen oder Herrchen nicht unbedingt gerne über solche Situationen nachdenkt, ist es doch umso wichtiger, sich in puncto Erste Hilfe für Hunde zu informieren.
Damit auch ihr und eure Fellnasen für den Fall der Fälle vorbereitet seid, habe ich einige wertvolle Tipps zum Thema Erste Hilfe beim Hund für euch zusammengestellt!
Was hilft im Notfall?
28,29,30 beatmen…. Die Wiederbelebungsmaßnahmen von Menschen kennt sicher jeder noch dunkel vom Führerschein o.ä.. Aber weißt Du auch wie es beim Hund geht? Wo fühlt man denn den Puls und wieviel Atemzüge sind überhaupt normal bei deinem Hund?
Es geht also nicht nur um das reine Behandeln, sondern vor allem auch um die typische Frage ‚Fehlt meiner Fellnase irgendetwas?‘.
Um das beurteilen zu können, ist es wichtig, die Vitalwerte deines Hundes zu kennen. Am besten gehst du nach der TAPS Methode vor:
- Temperatur messen
- Atmung messen
- Puls messen
- Schleimhäute begutachten.
Was aber tun, wenn die Werte nicht im Normbereich sind?
Hier die wichtigsten Tipps
- Speichere dir die Nummer deines Tierarztes, sowie die des tierärztlichen Notdienstes und der Giftnotrufzentrale ins Handy!
- Besorge dir ein Erste-Hilfe-Set für Hundehalter und stocke es mit Desinfektionsmittel auf, damit du die Erstversorgung bei Wunden übernehmen kannst. Außerdem ist eine Hunderettungsdecke sinnvoll – diese wärmt und unterstützt beim Transport.
- Bewahre trotzdem auch im Notfall Ruhe!
- Beim Verdacht auf Vergiftungen: Nimm unbedingt den Giftköder oder eine Probe vom Erbrochenem und/oder Kot/Urin mit zum Tierarzt
- Stabile Seitenlage: Wie auch beim Menschen sollte der Hund bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage gebracht werden; und zwar auf seine rechte. Das Maul ist dabei zu öffnen und der Kopf zu überstrecken, damit Erbrochenes und Blut abfließen können
- Bei einem Atemstillstand: Mund zu Nase Beatmung. Umschließe dabei mit deinen Händen das komplette Maul und beatme deinen Hund durch die Nase
- Beim Herzstillstand: Herz-Druck-Massage
Ein Erste Hilfe-Kurs für Hunde – ganz einfach online!
Okay, ich geb’s ja zu. Es gibt eine Menge Bücher und Ratgeber über dieses Thema. Aber ich finde es viel besser, wenn einem die Handgriffe auch mal gezeigt werden und man die entsprechenden Praxisübungen auch in Ruhe am eigenen Tier zu Hause üben kann. Denn eines mal vorweg: Erste Hilfe will geübt sein – besonders bei Fellnasen.
Denn die schönsten Verbandsmaterialien und Pläne sind nichts wert, wenn du sie mangels Kooperation deines Hundes nicht anwenden kannst. Es ist den Hunden nämlich nicht von vornherein in die Wiege gelegt, Manipulationen an schmerzenden Wunden oder ungewohnte Tragetechniken widerstandslos hinzunehmen. Das muss vorausschauend mittel medical training geübt werden. Solltest du dir nicht sicher sein, wie man das anfängt, sprich uns an. Es ist nicht schwierig, zumindest nicht bei Hunden mit guter Bindung zu ihrem Menschen und einer soliden Grundausbildung.
In meinem Erste-Hilfe-Kurs lernst du zunächst viel über alltägliche kleine „Notfälle“ wie z.B. das korrekte Verbinden beim Eintreten einer Scherbe, das richtige Verhalten bei Bisswunden, Fremdkörpern und Vergiftungen bis hin zu Krampfanfällen. Dann geht es ans Eingemachte, wo die ernsten Notfälle wie u.a. Magendrehung, Atemstillstand bis hin zum Herzstillstand besprochen und die richtigen Maßnahmen gezeigt werden. Auch die Hausapotheke für Hunde sowie ausreichend Zeit für deine Fragen kommen nicht kurz.
Das wichtigste zusammengefasst: (Nicht) nur für den Notfall
- Telefonnummer der Tierarztpraxis/-Klinik, Tierärztlicher Bereitschaftsdienst und Giftnotrufzentrale speichern
- Hausapotheke checken (besonders Verbandsmaterial)
- Normale Vitalwerte in regelmäßigen Abständen notieren
- Gemeinsam mit deinem Hund üben (Pfötchen geben, Puls messen, Ohren ansehen, Verbände anlegen usw.)
- Erste-Hilfe-Kurs immer mal wieder auffrischen
So, jetzt wünschen wir dir und deiner Fellnase natürlich, dass ihr nie einen Notfall erleben müsst – trotzdem können wir dir einen Erste Hilfe-Kurs für deinen Vierbeiner nur ganz besonders an Herz legen!
Wir bieten in regelmäßigen Abständen Online-Kurse an – das ist weniger Stress für dich und deinen Hund und ihr könnt von überall daran teilnehmen. Der nächste ist am 12. Januar 2022. Vielleicht sehen wir uns ja? Wir würden uns freuen.
Beste Grüße
Deine Doreen mit Mason von Assistenzpfoten