Es ist so weit… die ersten warmen Sonnenstrahlen sind da, es wird wieder früher hell und später dunkel und die Natur ruft geradezu nach euch und den Spaziergängen mit eurem Vierbeiner an der frischen Luft. Aber muss es immer „nur“ ein Spaziergang sein? Viele haben als guten Vorsatz für das neue Jahr das Thema Sport. Bei Hundebesitzern bietet sich vor allen Dingen das Joggen an, weil ihr es überall machen könnt, wenig Equipment braucht und relativ leicht anfangen könnt. Wie? Dafür wollen wir euch in diesem Blogbeitrag ein paar Tipps an die Hand geben.
Seit Bailey und Maya bei uns eingezogen sind, sind wir viel öfter und länger an der frischen Luft unterwegs und ausgedehnte Spaziergänge sind ein tägliches Ritual. Wir versuchen, so oft es geht unsere Routen und das „Thema“ des Spaziergangs zu verändern, damit es keinem langweilig wird und die Gassirunde nicht zum notwendigen Übel wird. So finden zum Beispiel manchmal unsere Walkies nur an der Leine statt oder mit spannenden Suchübungen. Was für beide immer ein Highlight ist, sind die gemeinsamen Joggingrunden! Das tolle am Joggen mit Hund ist, dass es ein Sport ist, der allen beteiligten Spaß bereitet und keine zusätzliche Zeit kostet – wer hat neben Alltag, Job und Hund schon Zeit für einen Gang ins Fitnessstudio!? Zwar kommen wir auch mit den täglichen Spaziergänge immer über 10.000 Schritte, aber reicht das? Wir können beim Laufen gemeinsam die Natur genießen und auch im Urlaub einfach die Schuhe anziehen und die Gegend erkunden… perfekt und für (fast) jeden geeignet!
Was sind die Grundvoraussetzungen?
- Euer Hund muss ausgewachsen sein, denn der Bewegungsapparat von heranwachsenden Hunden sind für eine solch intensive Bewegung noch nicht ausgelegt und es drohen bleibende Schäden. Generell kann man davon ausgehen, dass ein kleiner Hund mit spätestens einem Jahr und ein großer Hund mit eineinhalb Jahren ausgewachsen ist. Natürlich könnt ihr aber auch schon früher anfangen, euren Welpen und Junghund spielerisch ans Laufen zu gewöhnen.
- Euer Hund muss die körperlichen Voraussetzungen mitbringen. Dabei ist die Größe sogar fast egal, denn selbst kleine Hund können mit entsprechendem Training locker eine Distanz von bis zu 10 Kilometern schaffen. Viel wichtiger ist der Körperbau eures Hundes. Hund mit kurzen Beinen (zum Beispiel Corgi oder Dackel) oder platten Nasen (wie zum Beispiel Bulldogge oder Mops) haben oft nicht die anatomischen Voraussetzungen, die sie zum Laufen brauchen. Generell sind schlanke, drahtige Hunde oft ausdauernder als bullige, schwere. Es gibt natürlich immer Ausnahmen – letzten Endes müsst ihr es einfach ausprobieren!
- Euer Hund sollte natürlich auch Spaß am Laufen haben. Wenn die ersten beiden Voraussetzungen erfüllt sind, ist das meistens auch so. Ihr könnt natürlich nicht von 0 auf 100 starten, denn das könnte ihn überfordern. Aber wenn ihr ihn langsam an euer neues gemeinsames Hobby gewöhnt, kann eure Laufkarriere mit viel Freude und einer immer besser werdenden Bindung starten, denn gemeinsame Aktivitäten verbinden.
Wie startet ihr eure gemeinsame Laufkarriere?
Wie gesagt: Auf keinen Fall von 0 auf 100, denn das ist frustrierend für euch beide. Geht lieber spielerisch und ohne Druck an das Thema ran. Gerade am Anfang kommen euch vielleicht ungeplante Zwischenfälle in die Quere. Da macht es keinen Sinn, sich vor der Runde irgendwelche Ziele zu setzen. Mit Hund laufen gehen ist komplett anders als alleine. Wir machen zum Beispiel gerne und viele Trink- und Badepausen an der Elbe. Außerdem soll das Schnuppern auch nicht zu kurz kommen. Generell wollt ihr als Team agieren, denn so macht es am meisten Spaß!
Zuerst empfehlen wir euch, zu den normalen Gassirunden Laufschuhe (und Laufklamotten) anzuziehen, denn dadurch könnt ihr zwischendurch spielerisch immer mal wieder ein paar 100m laufen und auf die Reaktion eures Hundes schauen. Springt er an euch hoch und bellt oder trabt er gemütlich neben euch her? Jeder Hund reagiert hier anders. Für die ersten Versuche benötigt ihr noch keine spezielle Joggingleine und, wenn ihr die Laufdistanz kurz haltet, könnt ihr diese auch schon mit eurem Junghund absolvieren. Dieses Vortraining ist nicht nur für euren Liebling ideal. Auch ihr gewöhnt euch und eure Muskeln so allmählich an die Belastung beim Laufen. Nach und nach könnt ihr dann immer mehr und längere Laufintervalle einbauen und diese auf abwechselnd 5 Minuten gehen und 5 Minuten laufen ausdehnen. Hierfür würden wir euch jedoch spätestens eine spezielle Joggingleine empfehlen. Diese kann freihändig um die Hüfte getragen werden und hat eine Rückfederung. Diese erspart euch und eurem Hund den harten Rückstoß, der entsteht, wenn die Leine gespannt wird – gerade am Anfang wird euer Hund öfters mal abrupt stehen bleiben, um beispielsweise zu schnüffeln oder lossprinten, wenn er etwas spannendes sieht. Aber keine Angst: euer Hund wird schnell schon an euren Klamotten erkennen, welche Art von Auslauf er bekommen wird.
Irgendwann seid ihr so weit, dass die Joggingstrecken überwiegen und ihr nur noch wenige „Gehpausen“ einlegt. Wann? Das kommt auf euch beide bzw. das schwächere Glied an und das kann jeder von euch sein, denn auch Hunde können Muskelkater bekommen und sind, je nach Statur und Vorgeschichte, nicht immer ausdauernde und freudige Läufer.
Was benötige ich für das Joggen mit Hund?
Wie bereits erwähnt ist das schöne am Joggen, dass ihr nur wenig Ausrüstung für euch und euren Vierbeiner benötigt. Ihr braucht eigentlich nur Joggingschuhe und ein -outfit sowie eine Trinkflasche und schon könnt ihr starten. Für euren Hund empfehlen wir euch zum Einen eine Joggingleine: diese hat einen Rückdämpfer und wird mit einem Gurt an euren Hüften befestigt und ihr habt die Hände frei. Diese könnt ihr mit einem robusten Karabiner am Hundegeschirr befestigen – achtet darauf, dass ihr ein Y-Geschirr nutzt, welches die Bewegung nicht einschränkt. Wir können euch hier die Geschirre von Annyx wärmstens ans Herz legen. Bitte nehmt auf keinen Fall zum Joggen ein Halsband. Je nachdem wo ihr eure Laufrunde absolviert (ist ein See / Fluss mit trinkbarem Wasser auf der Route?) sollte auch ein faltbarer Hundenapf für die Erfrischung zwischendurch nicht fehlen. Nicht zuletzt dürft ihr die obligatorischen Kotbeutel natürlich nicht vergessen – mit einem Kotbeutelspender lassen diese sich problemlos an der Hundeleine befestigen.
Nun kann es eigentlich auch schon losgehen. Denkt bitte immer daran, dass Joggen eine tolle Auslastung ist, aber ihr dennoch nicht auf die „normalen“ Ausgleichsspaziergänge verzichten solltet, wo euer Hund nach Herzenslust schnüffeln und Zeitung lesen kann. Maya und Bailey gehen aktuell etwas 2-3 mal die Woche mit uns laufen – während der anderen Gassirunden dürfen sie natürlich spannenden Gerüchen nachgehen und machen mit uns Tricks oder Suchspiele.
Habt viel Spaß bei euren guten Vorsätzen.
Sarah mit Bailey und Maya
Josie mit Simi